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In
der Schweiz werden jährlich verschiedene Projekte durchgeführt,
in deren Rahmen Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung eingefangen,
markiert und wieder freigelassen werden. Nach Artikel 12 des TSchG
sind solche dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn dienende Untersuchungen
als Tierversuche einzustufen. Diese Arbeiten mit Wildtieren sind
zusätzlich in verschiedenen anderen Gesetzen geregelt (Natur-
und Heimatschutzgesetz, Jagdgesetz,
Fischereigesetz)
Die Untersuchungen werden entsprechend von verschiedenen Behörden
(Bund oder Kantone) bewilligt und kontrolliert. Um Doppelspurigkeiten
zu vermeiden, haben das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL) sowie
das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) im Rahmen einer
Richtlinie über Fang, Immobilisation und Markierung freilebender
Wildtiere für wissenschaftliche Untersuchungen und Bestandeserhebungen
(BVET 800.116-4.03
) festgehalten, für welche Untersuchungen welche Behörde
zuständig ist. Gemäss Tierschutzgesetzgebung gemeldet,
bewilligt und kontrolliert werden demzufolge nur noch jene Untersuchungen,
die sich einer Methode bedienen, die in der Wildbiologie nicht zur
Routine gehört oder die spezieller Fertigkeiten bedarf (je
nach Tierart: Blutentnahmen, Festhalten der Tiere länger als
2 Stunden, etc.), ausserdem Versuche mit kleinen Nagetier- und Insektenfresserarten,
die in keinem der erwähnten Gesetze geregelt sind (sogenannt
ungeschützte Arten).
Über jene Untersuchungen, die nicht als Tierversuche gelten,
meldet das BUWAL dem BVET lediglich die Gesamtzahlen per Ende Jahr
(über Reptilien und Amphibien liegen seit Jahren keine systematischen
Zahlen vor).
Für die wildbiologische Forschung wurden 2003 in der Schweiz
500 Säugetiere, 78 681 Vögel und 273 Fische eingefangen,
markiert und wieder freigelassen.
In wildbiologischen Untersuchungen, die nach wie vor als Tierversuche
gelten (bewilligungspflichtige und nichtbewilligungspflichtige Tierversuche),
wurden 2003 ausserdem 1120 Säugetiere eingesetzt (Tab. 4.1
- 5.3). Dabei handelte es sich um Spitzmäuse, Igel sowie Fledermäuse,
kleine Raubtiere und Schalenwild in diversen Feldstudien.
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